Jubilees Leben hat sich in letzter Zeit nicht gerade zum Besseren gewendet: erst verlor sie ihre Kräfte nach dem M-Day, dann wurde sie zu einem Vampir gemacht. Nachdem sie etwas herum gewütet hatte, treffen wir die junge Ex-Mutantin in einer Zelle auf Utopia, dem Unterschlupf der X-Men, wieder. Dort sind alle recht ratlos, was mit Jubilee anzufangen ist. Bis auf Wolverine. Wenn die Kleine schon durch sein Blut davon abgehalten werden kann, ein blutrünstiges Monster zu sein, kann er auch die ganze Verantwortung übernehmen. Jubilee kommt frei und muss doch lernen, dass es nicht einfach, als „anders“ akzeptiert zu werden. So läuft sie davon – und direkt in die Arme einer gefährlichen Vampiren, die so ihre Pläne mit Jubilees Mentors hat.
X-Men für Anfänger – in diese Kategorie könnte man diesen Comic einstufen, denn Vorkenntnisse braucht man nicht. Am Anfang wird einem der Status quo und die Beziehung zwischen Jubele und Wolverine erklärt – den Rest erledigt eine verständliche Geschichte und geringes Personal. Hier kann man auch als Neuling eintauchen, ohne von unzähligen Personen und ihrem komplexen Beziehungsgeflecht erschlagen zu werden.
Den Schwerpunkt der Geschichte macht die etwas komplizierte Vater-Tochter-Beziehung zwischen Wolverine und Jubilee aus. Tatsächlich funktioniert Logan als alter, etwas grummeliger Mann recht gut – der natürlich trotzdem noch seine Krallen einsetzen darf. Jubilee als jemand, der jetzt schon das zweite Mal ausgestoßen ist und nicht mehr weiß, wohin sie gehört, bekommt zudem eine interessante Tiefe (bisher war sie ja eher das fröhliche Mädchen mit den niedlichen Feuerwerks-Kräften).
Hinzu kommen noch die großartigen Zeichnungen von Phil Noto, die allein schon fast den Kauf rechtfertigen würden. Besonders bei Jubilee schafft es Noto, Mimik und Gestik einzufangen, die auch ohne Text schon ganze Geschichten erzählen können. Außerdem ist es eine angenehme Abwechslung, wenn die Figuren in einem Superheldencomic wirklich mal wie echte Menschen aussehen (und sich auch so kleiden).
Da die Geschichte auf einer Miniserie mit 4 Ausgaben beruht, wird der restliche Teil des Sammelbandes damit genutzt, Jubilees erstes Abenteuer (auf das auf in „Curse of the Mutants“ Bezug genommen wird) nachzudrucken. Bonuspunkte gibt es hierbei, weil M-Squad eine herrlich überdrehte Parodie auf die Ghostbusters ist.
Alles in einem eine wirklich interessante kleine Geschichte. Kein großes Spektakel, eher still – dafür aber gut zu lesen und wunderbar anzusehen. Auch so können Superheldencomics sein.
Gebundene Ausgabe: 120 Seiten
Verlag: Marvel
Sprache: Englisch
ISBN-10: 0785157751
ISBN-13: 978-0785157755
Bleeding Cool review (Mit Bildern)
Wie gesagt – Hans Zimmer (der darf bei Nolan auch alles bespielen, oder?) und dann klingt sie auch noch wie von Gladiator! Da juckt es mir direkt in den Fingern, die Musik aus „Avengers“ anzumachen – die war nämlich wirklich gut. Aber was erwartet man auch anderes von dem Mann, der schon „ZUrück in die Zukunft“ unverkennbar musikalisch unterlegt hat?