Letzte Woche platzte eine Bombe, die im Grunde ähnliche Auswirkungen hat wie „ach ja, und nach Iron Man bereiten wir „The Avengers“ für ihren ersten Kinoeinsatz vor“. Im Gespräch war es ja schon eine Weile, dass Marvel mehreren Streaming-Diensten ein Serienpaket angeboten hat. Heraus kamen 4 Serien und eine Mini-Serie, die bei Netflix laufen werden. Das besondere? Es handelt sich dabei um Serien zu Daredevil, Iron Fist, Like Cage und Jessica Jones (endlich!) – die alle im Mini-Serien-Event „The Defenders“ enden werden. Also Avengers für den kleinen Bildschirm. Wow Marvel, gut gespielt.
Ich will jetzt nicht sagen, dass Marvel die ersten waren, die ein „Shared Universe“ (also mehret Helden in einer Geschichte) erfunden haben. Smallville hat das sehr gut betrieben und gezeigt, dass viele Fans bereit sind für Superhelden, die gemeinsam kämpfen. Aber hier geht es nicht um Gastauftritte wie in Samllville oder Arrow – und auch nicht um ein Spin-Off wie Arrows Flash es werden soll.
Hier geht es um etwas, das von der Struktur wirklich der Kino-EInführung der Avengers gleicht – und das völlig anders sein könnte. Das liegt vor allem daran, wie diese Serien laufen werden. Netflix ist kein Fernsehsender, bei dem 4 Serien parallel jede Woche laufen um dann in einem Event zu enden. Es ist ein Streamingservice, der seine 13-Folgen-Serien komplett ins Netz stellt und dann den Zuschauern überlässt, wann und wie viel sie sehen wollen. Man bedenken nur mal die Möglichkeiten. Die einzelnen Serien könnten voller kleiner Andeutungen und einer großen Geschichte sein, denn man dann sie ja theoretisch als großen Film sehen (und viele Zuschauer von Netflix bevorzugen dieses „Binge Watching“ am Stück). Es könnte auch bedeuten, dass man die vier oder sogar fünf Serien zeitgleich erhält und selbst bestimmt, was man wann sehen will. Marvel hätte so die Möglichkeit, die Serien stärker ineinander zu verweben, als es bei Spin-Offs auf einem Sender möglich wäre (eine Erzählstruktur, die eher an Comic-Events erinnert). Auch die Wahl der Helden erlaubt es, die Geschichten stärker zu verweben. Immerhin sind Iron Fist und Luke Cage beste Freunde, er hat in den Comics mit Jessica Jones eine Familie gegründet und Daredevil hat Jessica öfter mal als Anwalt vertreten.
Und wenn das ganze erfolgreich ist, könnte Marvel so noch viel mehr Helden einführen. (Ich gebe ja zu, ich hoffte, dass die Avengers im 3 Teil mehr oder weniger geschlagen aus dem Weltall zurückkehren, weil Thasos zu viel für sie alleine ist, nur um festzustellen, dass sich in ihrer Abwesenheit eine ganze Armee von Helden gesammelt hat, die dann zusammen dem Bösen in den Hintern treten. So ein Moment fehlt noch, wo den Helden klar wird, dass sie wirklich nicht allein sind.)
Zudem kommt noch, dass Netflix nicht ganz so familienfreundlich sein muss, wie ABC. Im Gegensatz zu den „Agents of SHIELD“ müssten die Defenders sicher keine Familienshow werden und könnten so etwas von der Härte haben, die einige Fans bei SHIELD vermissen.
Tatsächlich könnte ich mir vorstellen, dass dieses Konzept besser funktioniert, um neue Helden ins große Marvel-Filmuniversum einzuführen, als es eine klassische TV-Serie wie SHIELD kann. Nun heißt es, warten wir das Ergebnis ab. 2015 ist ja bald, oder?
Wer mehr lesen möchte, dem empfehle ich diese Artikel: http://www.newsarama.com/19503-daredevil-iron-fist-luke-cage-defenders-headed-to-tv-in-disney-marvel-netflix-deal.html
Und die Fragen- bzw. Wunschlisten von Newsarama:
http://www.newsarama.com/19516-10-biggest-questions-marvel-netflix-deal-poses.html
Ich bin so froh, dass das Internet jetzt einen Grund hat regelmäßig dieses Bild zu benutzen. 😀
Oder das, wo Jessica Jones Doom mit einem Hydranten verprügelt. *goodtimes*