Frauen lesen keine Comics, oder?

12 Feb

BfzIVx6IAAERrYUIch weiß, ich bin mal wieder untergetaucht. Die Wahrheit ist, dass  ich im Moment viel zu tun habe, praktisch nicht dazu komme Comics zu lesen – und mal ehrlich, mit den ganzen Meldungen zu Comicverfilmungen mitzuhalten könnte ein eigener Job sein. Aber ich werd versuchen, zumindest halbwegs regelmäßig was zu posten. Fangen wir mit einem alten Thema an: gehen Frauen nicht in Comicläden?

Die Frage kam auf, als der Grobe Unfug einen Tweet präsentierte

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…und sich dann gleich wunderte. Nun steht in diesem Comicladen niemand und führt Strichliste, wie viele Frauen den Laden betreten – aber es sind mehr als in dem Landen in Kassel. Laut Facebook hat der Unfug 41% weibliche Fans, was sich auch ungefähr mit den realen Besucherinnen des Unfugs deckt.

Frauen meiden also oh Wunder nicht alle Comicläden. Aber ein paar schon. Warum dies so ist, zeigt ein Webcomic Nimona von Noelle sehr gut, der diese Woche die Runde macht:

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Ich muss sagen, missachtet wurde ich einmal in einem Laden in Vancouver. Aber Typ wollte seine Abrechnungen oder Inventur machen und hatte glaube ich überhaupt keine Lust auf Kunden. Ansonsten hatte ich bisher immer Glück und nur nette Leute in Comicläden und auf Messen getroffen, die auch alle sehr hilfsbereit waren. Aber man hört immer wieder auch die vereinzelten anderen Geschichten. Wie waren eure Erfahrungen?

PS: mehr von dem Webcomic gibt es hier und die wirklich coole Tasche findet ihr hier.

PPS: Ich bin versucht diesen Comicladen zu besuchen, nur um den Countdown zurückzusetzen – aber dafür ist Kassel etwas weit weg…

12 Antworten zu “Frauen lesen keine Comics, oder?”

  1. Robin Urban 12. Februar 2014 um 15:45 #

    Meine Erfahrungen mit Comicshops sind spärlich – ich habe nämlich noch nie in der Nähe von einem gewohnt. Grade in meiner Hochphase, als ich jeden Monat mein gesamtes Taschengeld dafür ausgab, war die (einstündige) Fahrt zum nächsten Shop etwas, was ich mir nicht noch zusätzlich leisten konnte. Die paar Mal, als ich da war, habe ich mich etwas unwohl gefühlt, aber das liegt wohl eher am „Nerdfaktor“. Ich lese furchtbar gerne Comics, aber mit den „Powernerds“, die dir aus den Stegreif alle Tuscher aufzählen können, die jemals bei sämtlichen Batman-Serien mitgearbeitet haben, kann ich nicht mithalten 😉

    Nur ein einziges Mal habe ich mich WIRKLICH geärgert. Es ist schon über 10 Jahre her, da kam George Pérez zu einer Signierstunde in den Comicshop und ich fuhr total aufgeregt hin. Das war der erste (und eigentlich auch einzige) größere Comicevent, den ich je mitgemacht habe. Als ich endlich an der Reihe war, begrüßte mich George total freundlich, während der Comicshopbesitzer, der neben ihm stand mich einfach nur musterte und ungläubig fragte „Duuuuu liest Comics?!“
    Was für ne saudumme Frage, dachte ich damals, denn sonst wäre ich ja nicht da, aber leider war ich nicht spontan genug, eine passende Antwort zu geben. Letztendlich verschwendete ich das bisschen Zeit, das ich hatte damit, noch weitere dumme Fragen von ihm zu beantworten (hauptsächlich ging es darum, WAS ich denn so genau lese), während George schweigend meine Sachen signierte. Der einzige Wortwechsel zwischen uns war die Begrüßung gewesen und das Buchstabieren meines Namens (auch dabei unterbrach uns der Typ, weil ich mich nämlich vor lauter Aufregung verhaspelte). Dann war auch schon der nächste an der Reihe und ich stand blöd da :/

    Jetzt habe ich ein „Crisis on Infinite Earths“-Poster mit George Pérez-Signatur in meinem Zimmer hängen und muss jedes Mal an diesen blöden Typen denken, wenn ich es ansehe :/

    • erzaehlmirnix 12. Februar 2014 um 16:26 #

      @Robin How about: Ganz große Augen machen und „Ist das hier für Comics? Oh nein, ich dachte hier gibt es Schuhe… ich Dummerchen!“^^

      • Robin Urban 13. Februar 2014 um 17:31 #

        Ja ^^ HEUTE würde ich das natürlich auch so machen, aber damals war ich 15 oder 16 (ich könnte jetzt aufstehen und nachsehen, in welchem Jahr der Verlag die Signierstunde organisiert hat, aber nö ^^). Damals war ich noch nicht so schlagfertig, außerdem hat mich die Blödheit der Frage einfach völlig sprachlos gemacht.

      • erzaehlmirnix 13. Februar 2014 um 17:35 #

        Ja, die lustigen Sprüche fallen einem eh immer eine halbe Stunde später ein^^

    • eincomicleben 12. Februar 2014 um 16:39 #

      Das ist ein wirklich blödes Erlebnis. 😦
      George. Perez habe ich als wirklich netten Menschen kennengelernt – wenn man auch nicht wirklich gut mit ihm reden kann. Dazu wollen einfach zu viele was von ihm.
      Natürlich darf man auch einen Comicshop betreten, wenn man nur mal was kaufen möchte oder wenn man eben nicht alle Batman-Hefte auswendig kann.

      • Robin Urban 13. Februar 2014 um 17:39 #

        So richtig hätte ich vermutlich sowieso nicht mit ihm geredet. Ich war viel zu schüchtern und damals konnte ich auch noch nicht so gut englisch. Aber in dem Moment hat mich auch eigentlich am meisten gestört, wie krass unhöflich das ist, sich praktisch über seinen Kopf hinweg mit diesem Comicshopbesitzer zu unterhalten und er sitzt da und versteht natürlich kein Wort von dem, was wir labern :/ (ich glaube, heute würde ich ihn fragen, was er von diesem Kerl hält, der es nicht fassen kann, dass auch Frauen Comics lesen ^^)

        Er schien ziemlich befremdet davon zu sein, dass ich ihm die Dino-Variantcoverausgabe von JLA #5 zum Signieren hinlegte, die Ausgabe, in der Dan Jurgens‘ Teen Titans als Backstory eingeführt worden war. Lustigerweise war er an der Serie, glaube ich, tatsächlich nur als Tuscher beteiligt 😀 Befremdet wohl deswegen, weil das nicht gerade der Höhepunkt seiner Karriere war, aber damals als Teenie fand ich die Serie unglaublich cool (heute nicht mehr so ^^). Wenigstens das hätte ich ihm gerne gesagt.

      • eincomicleben 14. Februar 2014 um 10:34 #

        Mit deutschen Ausgaben kann man Comicleute leicht überraschen. Habe ich mal mit Mike Norton und einer Green Arrow/Black Canary Ausgabe geschafft, die er überhaupt nicht kannte.
        Und ja, es ist oft schwer, auf blöde Sprüche promt zu reagieren. Deswegen ist es ja so schade, dass dein Treffen mit einer bekannten Comic-Größe von so was überschattet wird.

  2. latenightlibrarian 12. Februar 2014 um 18:39 #

    Ich gehe lieber in Berlin in Comicläden. Hier gibt’s zwar welche, aber wenige mit Comics in Originalsprachen und die zwei Läden, die quasi meine „local comic shops“ wären mag ich nicht mehr. Im einen sind die Verkäufer rassistisch, im anderen ist der Besitzer sexistisch (also nicht gegen Kundinnen*, aber auf Facebook), nein danke zu beidem.

    Ansonsten bin ich aber noch nie schief angeschaut oder blöd angeredet worden, zum Glück.

    Nimona ftw ^^ ❤

    • eincomicleben 14. Februar 2014 um 10:30 #

      Berlin hat auch ein paar coole Läden, in denen ich auch noch nie komisch behandelt wurde. Und selbst wenn, ist der Vorteil von Großstädten, dass man dann leicht ausweichen kann. Bei deiner Auswahl würde ich dann aber auch auf eine andere Stadt ausweichen.

      • latenightlibrarian 14. Februar 2014 um 10:32 #

        Es gibt sicher noch ein paar mehr Läden. Eigentlich geh ich aber am liebsten in die Bibliothek 🙂

      • eincomicleben 14. Februar 2014 um 10:35 #

        Das ist zumindest besser für den Geldbeutel 😉

      • latenightlibrarian 14. Februar 2014 um 10:37 #

        Yep ^^ Bzw. gut zum Testen ob ich einen Comic wirklich haben will.

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